Einige grundlegende Gedanken zu unserer Arbeit…

Alle sind unterwegs, vom gestern ins morgen und von hier nach da, ständig ist alles im Wandel. Die Dinge sind (räumlich) nah oder fern, bewegen sich (zeitlich) schleichend oder rasend schnell. Und das nicht nur da, wo wir’s mit den äußeren Sinnen leicht wahrnehmen, sondern eigentlich genauso oder doch sehr ähnlich auch dort, wo man merkwürdigerweise oft weniger Zugriff hat : innen – bei den alten inneren Verletzungen, bei den kaum bewussten Haltungen und Hoffnungen, die vielleicht gerade deswegen das Leben aus dem Hintergrund heraus so überraschend stark zu formen vermögen.

Und bei diesen inneren Bewegungen bzw. bei den Bemühungen darum, spüren manche Menschen, dass ihnen alte Hindernisse schon lange hemmend und lästig im Weg liegen. Sie möchten dann einfach darüber hinweg steigen, aber dann zeigt sich, dass einige dieser Hindernisse verletzende Spitzen und scharfe Kanten haben und manche scheinen sogar aus heißer Lava zu bestehen. Es schmerzt schon, darauf zu blicken, und hin zu fassen oder gar sich beim Darüber-klettern daran festzuhalten, scheint ganz unmöglich. Deshalb haben einige dieser Mitmenschen aufgegeben, ihre inneren Hindernisse näher bzw. weiterhin  zu untersuchen. Sie bemühen sich vielmehr, „den ganzen alten Mist“ aus dem Bewusstsein zu verdrängen und das gelingt auch meist eine Zeit lang ganz gut – wenn man ihn mit den vielen täglichen Eindrücken zudeckt.

Aber dann  – stellt sich irgendwann heraus, dass die spitzen, heissen oder scharfen Hindernisse nicht wirklich dadurch beseitigt wurden, sondern oft an den unpassendsten Stellen unversehens und sehr störend wieder auftauchen. Also ist das Zudecken und Sich-ablenken keine wirklich erfolgreiche Strategie gewesen. Und schließlich erkennen manche Mitmenschen, nachdem sie sich endlich mal getraut haben, wirklich ganz sorgfältig und genau hinzusehen, dass die meisten dieser ärgerlichen Hindernisse erstaunlich wichtige Hinweise und Herausforderungen darstellen – auch wenn sie erst mal so ausgesehen haben, als ob sie aus lauter fremder Feindschaft oder unglücklichem Schicksal bestünden. Wenn man aber unter diese äußere Hülle blickt, weisen die Hindernisse und „Pieksigkeiten“ oft auf eigene unzureichende Entscheidungen oder eigene ungenügende Reaktionen hin. Und das – zumindest ursprünglich – ganz ohne irgendwelche Verurteilungen, sondern viel mehr als bloße Aufforderungen des Lebens zum Wach-werden und Geschickt-reagieren. Es geht also dabei eigentlich nie um Schuld sondern immer um eine innere Neuorientierung … Wer außerdem verstanden hat, dass die Außenwelt sehr weitgehend als Spiegel der eigenen Innenwelt fungiert, hat es dann merklich leichter und lernt meist schnell(er), mit den Hindernissen besser umzugehen.

***

Mit diesen wenigen Zeilen sind schon große Teile der Lebensdynamik und Lebensdramatik vieler Menschen ziemlich zutreffend umschrieben : Sie werden letztlich von innen her in Situationen gebracht, in denen sie an die äußeren Abbilder ihrer eigenen inneren Hindernisse stoßen – damit sie hinschauen und die damit verbundenen Aufgaben lösen können. Aber natürlich würden sie lieber alles andere tun, als sich mit den schmerzhaften alten Fragen zu befassen, die auch ziemlich oft so tief in der Vergangenheit vergraben liegen, dass sich ein bewusster Zugriff als durchaus schwierig erweisen kann.

In einer solchen Situation steckt dann mancher so richtig fest, es geht weder vor noch zurück und womöglich eskalieren die entsprechenden symptomatischen Konflikte in Familie und/oder Arbeitswelt. Da kann es hilfreich und vielleicht sogar notwendig sein, Hilfe bei anderen Menschen zu suchen.

Wir bieten die Hilfen an, die eine psychotherapeutische Verhaltenstherapie oder eine Behandlung mit homöopathischen Medikamenten und Bachblüten zu leisten vermögen. Das alles ist erfahrungsgemäß nicht ganz wenig, aber andererseits auch nicht allmächtig! Deshalb sollte jedem Patienten bewusst sein, dass der Gesetzgeber allen Heilberuflern mit gutem Grund verboten hat, Heilungsversprechen zu geben : Wunder sind leider selten und also auch nicht ohne weiteres zu erwarten, dafür ist aber der eigene feste Entschluss des Patienten, wieder zu gesunden und selbst viel dafür zu tun, immer unverzichtbar! Einen solchen Entschluss zu fassen und durchzuhalten, ist allerdings zuweilen merklich leichter mit einem Therapeuten als Begleiter…..